
Am 1. Juli, einen Tag vor Maria Heimsuchung (dieses Fest ist sowohl im katholischen, evangelischen und orthodoxen Kalender eingetragen), trafen sich auch in diesem Jahr viele Frauen und Männer.
Trotz sehr warmen Wetters begaben sie sich auf dem „alten Kirchweg“ Richtung Fischen. Über den Straußberg ging es zur 1. Station an der Abzweigung zum Waldhaus. Das Lied mit dem Refrain „..und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand“ traf den Nagel wohl auf den Kopf. Denn diesen Pilgerweg würden viele von uns mit dem – uns so lieb gewordenen Pfarrer Edwin – wohl ein letztes Mal gehen; aber auf ein Wiedersehen hoffen wir ganz fest!
An der Hinteren Enge hatten Doris, Karoline und Herbert eigens für die Pilger die Hütte geöffnet und wir genossen eine besondere Gastfreundschaft. Ihr schöner Gesang hat uns, mit dem Blick auf das Kleinwalsertal und seine 4 Kirchen, berührt. Am Kreuz gestaltete Edwin die Station und die gelebte Ökumene ist wohl auch auf dem Bild zu sehen. Das Pilgern an diesem Tag war teilweise aufgrund der Hitze recht beschwerlich. Feinen Schatten auf dem Weg gab die Nähe der Breitachklamm, besonders dankbar waren wir für die Kühle der Tiefenbacher Kirche und selbst in der kleinen Kapelle im Ried fanden wir Schatten und eine weitere Bessinnung. Ziel unseres Weges war die Schlussandacht mit schönen Liedern in der evangelischen Kirche „zum guten Hirten“.
Jeder von uns kann verstehen, wie glücklich die Walser vor über 600 Jahren waren, eine eigene Kirche in Mittelberg zu haben.
Sieglinde Kessler