Pfarrkirche Riezlern - Mariä Opferung geweiht, Patroziniumsfest ist der 21. November |
Bereits 1471 bauten die Riezler eine Kapelle, diese wurde 1491 verändert, drei Altäre wurden aufgestellt und ein Friedhof wurde errichtet und am 13.8.1493 war die Konsekration, d.h. die heilige Messe durfte gefeiert werden und die Toten konnten in Riezlern der geweihten Erde übergeben werden. An die Mutterkirche Oberstdorf musste weiterhin der volle Zehent entrichtet werden. Eine zeitgenössische Handschrift berichtet - "Aber man trug auch diese Lasten in der freudigen Genugtuung, wenigstens nicht mehr in Oberstdorf draußen begraben sein zu müssen". Am 21. Oktober (St. Ursulatag) 1508 war es dann soweit und Riezlern wurde von Oberstdorf gelöst. Nach zwei Kaplänen wurde Johannes Vogler als erster Pfarrer in Riezlern eingesetzt, der junge Pfarrbereich umfasste etwa 200 Kommunikanten. Die Zahl der Kirchenbesucher steigerte sich in der Folgezeit aber sehr, denn immer mehr Leute der nahegelegenen Parzellen Zwerwald, Seite, Egg, Inner- und Außerschwende gingen zum Gottesdienst nach Riezlern um den weiten Weg nach Mittelberg zu vermeiden. Somit war eine Erweiterung der Kirche immer wieder notwendig, was auch in den Jahren 1684 und 1720 geschah. 1785 kamen dann auch der Zwerwald und 1789 Seite, Egg und Schwende ganz zum Pfarrbereich von Riezlern. 1820 wurde die Pfarrei Riezlern von der Diözese Augsburg abgetrennt und gemeinsam mit den früher konstanzischen Pfarreien Mittelberg und Hirschegg kamen diese zur Diözese Brixen. |
Zur Geschichte der Kirchenbauten |
1471 wurde mit dem Bau der ersten Kirche begonnen, sie war im gotischen Stil und wurde 1493 geweiht. 1684 und 1720 wurde die Kirche erweitert. 1844 wurde der Turm mit dem Satteldach um 6 m erhöht und darauf eine flache Kuppel gesetzt, die von einem gekuppelten Türmchen überragt wurde. |
Innenausstattung der Kirche ”Mariä Opferung” in Riezlern |
Die Eingangshalle ist als Kriegergedächtnisstätte gestaltet. Der Kirchenraum hat eine überreiche Ausmalung, die in den Jahren 1903 und 1904 von Martin Feurstein aus München und seinen Schülern der Meisterklasse Theodor Baierl, Franz Xaver Dietrich und Georg Kau geschaffen wurde. In der Apsis wird die Krönung Mariens dargestellt, auf der linken Seite im Altarraum die Anbetung der Hirten und Könige, rechts ist Maria als Schmerzensmutter. Im Langhausgewölbe sind verschiedene Medaillons und Rhomboiden und Symbole der Lauretanischen Litanei. An den Seitenwänden sind zwölf gewaltige Fresken, sie stellen alttestamentliche Vorfahren Mariens dar. Unter diesen ist ein gemalter Kreuzweg nach dem Original in der St. Anna-Kirche in München. Im Mittelstück des Chorbogens wird der Hl. Geist dargestellt, links ist ein Bild ”Mariä Verkündigung”, rechts ”Mariä Heimsuchung”. Der Hochaltar hat einen neurom. Aufbau mit Stufengiebel und stammt von Alois Reich aus Bregenz, das Altarbild ”Mariä Opferung” wurde vom akad. Maler Josef Reich aus Bizau/Wien gemalt. Links ist eine Statue des St. Ludwig, rechts St. Theodul, der Walserpatron. Die Seitenaltäre sind: links der ”Herz-Jesu-Altar”, rechts der ”Hl. Josef-Altar”. Auf der linken Seite im Langhaus ist eine Kanzel mit den Evangelisten, auf dem Schalldeckel die Figur Christus als Lehrer, von Alois Reich. Die Kirche hat zwei Emporen, auf der oberen befindet sich die Orgel. Schon in der alten Pfarrkirche war um ca. 1815 ein Orgelpositiv mit 4 Registern auf der Empore an der evangelienseitigen Wand im Presbyterium aufgestellt. 1891 baute die Firma Anton Behmann aus Schwarzach in die neue Kirche auch die neue Orgel mit 15 Registern, 2 Manualen und Pedal. 1963 wurde diese unter Bewahrung der wertvollen Teile von der Firma Guido Nenninger aus München umgebaut. Von 1998 bis 1999 wurde die Orgel wieder in den ursprünglichen Zustand zurückgebaut. Die ersten Glocken für die alte Kirche Riezlern wurden bereits 1523 in Biberach gegossen, dann folgten die Glocken aus Feldkirch im Jahre 1865. Diese wurde auch in den neuen Turm anno 1891 übernommen. Im ersten Weltkrieg mussten sie abgeliefert werden und erst 1922 riefen wieder neue zum Gebet. Im Oktober 1926 wurde im Glockenturm Riezlern ein elektrisches Läutewerk eingerichtet. Bis auf die Muttergottesglocke wurden auch diese wiederum eingezogen und im März 1949 wurden die jetzigen 6 Stahlglocken geweiht. Sie wurden vom Bochumer Verein gegossen, haben ein Gesamtgewicht von 12.236 kg und erklingen in den Tönen h-d-e-fis-a-h. Die alte Turmuhr wurde ebenfalls 1891 in den neuen Kirchturm gestellt, 1923 durch eine mechanische ersetzt und seit 1973 wird sie durch ein elektrisches Werk betrieben. |